Ausgrenzen – Abschieben (30 Minuten)
Wie an der deutschen Ostgrenze das Recht auf Asyl abgeschafft wird
B. Rotermund, O. Tolmein, Medienwerkstatt Freiburg
BRD 1994, 27 Min.
Bundeswehr an der Grenze, eine elektronische Mauer um Deutschland, Jagd auf Flüchtlinge mit Wärmebildgeräten, Abschiebung in sogenannte „sichere Drittstaaten“ – das Grundrecht auf Asyl ist in Deutschland mit der Änderung des Artikels 16 Grundgesetz im Mai 1993 faktisch abgeschafft worden.
Die grüne Europa-Abgeordnete Claudia Roth hat zusammen mit 50 Menschen aus Flüchtlings- und Menschenrechtsinitiativen im November 1993 eine sechstägige Reise entlang der deutschen Ostgrenze unternommen. Die Medienwerkstatt Freiburg hat diese Gruppe begleitet. Sie hat dabei auch mit Grenzschutzoffizieren und Mitgliedern der Bürgerwehr in einem Grenzdorf gesprochen.
Der Grenzübertritt eines überdimensionalen Gartenzwergs wird ebenso gezeigt wie der nächtliche Einsatz der aus dem Kampfpanzer Leopard übernommenen Wärmebildgeräte.
Bedrückend sind vor allem die Gespräche mit Flüchtlingen im Erstaufnahmelager, das in Hinrichshagen nach den Pogromen in Rostock eingerichtet worden ist. Ohne Freizeitangebot, ohne Sozialbetreuung, miserabel untergebracht und mit gerade mal 70 Mark Taschengeld im Monat überleben hier, wo sich Skin und Schäferhund ‘Gute Nacht’ sagen, 250 Asylsuchende die Routine des deutschen Rechtsstaates.
Der Film eignet sich als Einstieg für Diskussionsveranstaltungen zum Thema Asyldebatte und zur Situation der Flüchtlinge in der BRD.